Eisenbahn in Großbritannien

England gilt als Geburtsland der Eisenbahn. Trotzdem ist der Stand des englischen Eisenbahnwesens am Anfang des 3. Jahrtausends - gelinde gesagt - nicht der beste. Nach der Aufspaltung und Privatisierung von British Railways existieren nun neben dem Infrastrukturunternehmen Railtrack etliche Verkehrsunternehmen, die teilweise zu unterschiedlichen Preisen auf der gleichen Strecke fahren.

Mein Ziel ist nicht, eine Übersicht über die Eisenbahn auf der Insel zu geben, sondern lediglich die Besonderheiten des Signal- und Betriebswesens anhand von Übersetzungen und Erklärungen zu bringen. Ergänzungen und Korrekturen sind jederzeit erwünscht.


A B C D E F G H I K L M O P R S T U V W X Y 0-9

A

AHB Automatic half-barrier crossing, also zugbedienter Bahnübergang mit Halbschranken, auch AHBC.

Approach Annäherung, siehe Berth track

Approach control In einigen Fällen ist es erforderlich, nur mit verringerter Geschwindigkeit ein Signal zu passieren. Eine Möglichkeit ist, die Fahrstraße so zu stellen, als wäre das Zielsignal Gelb oder Rot (ist es tatsächlich zunächst auch). Erst wenn der Zug sich eine bestimmte Zeit auf dessen Annäherungsabschnitt befindet und verlangsamt hat, wird das Signal auf einen höheren Begriff geschaltet.

Approach control ist nicht erforderlich, wenn die Signalisierung so geschieht, dass der Zug an der Weiche auch ohne Junction indicator (z. B. PLJI) eine Geschwindigkeit hätte, die nicht mehr als 16 km/h über der zulässigen Geschwindigkeit im abzweigenden Strang liegt.

Aspect sequence Die Begriffe, die ein Zug bei der Annäherung an ein haltzeigendes Signal zu sehen bekommt, sind immer gleich:

clear [[ preliminary caution ] caution ] danger
grün [[ doppelt gelb ] gelb ] rot

Diese Reihenfolge wird Aspect sequence genannt. Wird das letzte Signal nun wegen Approach control auf Danger gehalten, so kann der Triebfahrzeugführer unter Umständen ein darauf folgendes Signal sehen, das womöglich Clear zeigt. Um dies zu verhindern, muss das Stellwerk die Aspect sequence dadurch erzeugen, dass ein sichtbares Folgesignal so lange auf Danger gehalten wird, bis das wegen Approach control heruntergestufte Signal einen freien Begriff zeigt. Analog gilt diese Regel auch für Approach control from yellow und die Aspect sequence in Zusammenhang mit Blinkbegriffen.

AWS Automatic warning system. Die englische Zugbeeinflussung. Gleisseitig besteht die Installation aus einem Permanentmagneten (Südpol oben) und einem Elektromagneten dahinter (Nordpol oben), die in der Gleismitte angebracht sind. Zum Schutz der Anlage gegen Kupplungsschläge ist eine Rampe vorhanden. Die Magnete werden in der Regel direkt auf die Schwellen genagelt (auf Betonschwellen mit Abstandshaltern befestigt) und haben ihre Oberkante auf +/- 12 mm der Schienenoberkante. Das System wird 183 m vor dem Signal installiert. Der Elektromagnet ist nur dann aktiv, wenn das zugehörige Signal clear (grün) zeigt.

Bei Zweirichtungsbetrieb hat der Permanentmagnet einen ins Gehäuse integrierten Elektromagneten (Suppresser magnet), der ein Gegenfeld erzeugt, so dass sich beide Felder aufheben. In einigen Fällen kann der Lokführer auch mit Hinweistafeln 183 m hinter dem Magneten dazu aufgefordert werden, das AWS zu canceln (dort wo eigentlich das Signal wäre). Außerdem kann in geeigneten Anordnungen das AWS mit zwei Elektromagneten ausgerüstet werden, um für beide Fahrtrichtungen genutzt zu werden.

AWS indicator face plate Im Fahrzeug besitzt AWS eine optische Anzeige bestehend aus einer Kreisscheibe mit zwanzig abwechselnd schwarzen und gelben Segmenten, eine Klingel und eine über die Bremsluft betriebene Hupe. Die Kontaktaufnahme erfolgt normalerweise über einen Permanentmagneten am ersten Drehgestell, der abhängig vom äußeren Feld nach oben oder unten schwingen kann. Dies funktioniert von vier bis 100 mph, darüber hinaus werden bistabile Reedschalter verwendet. Der Aufnehmer befindet sich 115 mm über SOK.

Bei Gleichstrombahnen sind die Störfelder durch die hohen Ströme im nahen Motor zu groß. Hier sind die Aufnehmer in Fahrzeugmitte installiert. Da dabei aber der Abstand zum Gleismagneten vergrößert wird, sind spezielle stärkere Magneten erforderlich. Diese sind grün statt wie üblich gelb.

Funktionsweise: Das Passieren eines Permanentmagneten wird die Anzeige geschwärzt und ein Timer gestartet. Wird innerhalb einer Sekunde das entgegengesetzte Feld eines Elektromagneten empfangen, so ertönt eine Sekunde lang die Klingel. Bleibt der Elektromagnet aus, so wird das Horn angeschaltet und die Indikatorscheibe auf schwarz-gelb gestellt. Der Fahrer muss nun innerhalb 2,7 Sekunden bestätigen, die Warnung erhalten zu haben, andernfalls wird die Bremse ausgelöst. Mit der Bestätigung verklingt die Hupe, und die Bremse wird gelöst bzw. nicht bedient.

Anmerkungen:

Axle counter Achszähler


B

Backlight Ein bei Signalen nach hinten durchscheinendes weißes Licht, das dem Fahrdienstleiter anzeigt, dass das Signal auf Halt steht.

Banner repeater Banner repeater Ein Signalwiderholer, der aufgestellt wird, wenn die Sicht auf das Hauptsignal nicht ausreicht. Sie haben ein schwarzes Band vor weißem Hintergrund. An der Front befindet sich eine klare Scheibe, das Signal ist beleuchtet. Zeigt das Hauptsignal Fahrt, so wird das Band elektromagnetisch von der Waagerechten in eine Diagonale gezogen.

Berth track Annäherungsabschnitt

Bogie Drehgestell

Buffer Puffer

Buffer stop Prellbock


C

Call-on route Fahrstraßentyp, der in ein besetztes Gleis führt, z. B. zum Verbinden von Triebzügen. Diese Fahrstraßen werden wie normale Zugfahrstraßen (Main routes) aufgerufen, das Stellwerk erkennt selbstständig, dass der Zielabschnitt belegt ist. Das Startsignal zeigt Position light.

Cattle-cum-trespass guard bezeichnet Bahnschranken, die nicht den kreuzenden Verkehrsweg, sondern die Strecke absperren, um ein Betreten durch Mensch und Tier zu unterbinden.

Caution Caution Signalbegriff mit einem gelben Licht: nächstes Signal auf Danger. In einigen Zusammenhängen kann Caution aber auch allgemeiner genutzt werden, beim AWS wird so der Zustand beim Passieren eines nicht grünen Signals genannt.

Cess Der Raum neben den Bahngleisen bis zur Grenze der Bahnanlage.

CD/RA Close Doors/Right Away Anzeigen für Türenschließen und Abfahrt.

Chain Im Fahrleitungsbau wird die Kette als Längenmaß verwendet. Eine Meile sind 80 Chains, eine Chain sind 22 Yards. Auf dieser Grundlage sind die Angaben an den Masten festgelegt.

CIS Customer information system

Clear Clear Frei. Der Fahrtbegriff, grün.

Clearance point Der Punkt im Gleis, an dem ein Isolierstoß angebracht werden muss, um die Profilfreiheit des Nebengleises vor einer Weiche zu sichern. Er liegt 16' vom Fouling point entfernt. Der Abstand ist aus dem maximalen Überhang eines Wagens über die erste Achse abgeleitet.

Compressed air brake Druckluftbremse

Conductor rail Siehe 3rd rail

COSS Controller of Site Safety Der COSS (früher PICOW = Person in Charge of Work) ist der Verantwortliche für die Sicherheit einer Gruppe, die im oder am Gleis arbeitet. Ein dort allein beschäftigter Arbeiter muss selbst als COSS qualifiziert sein.

Es gibt auch den PICOP = Person in Charge of a Possession, den Verantwortlichen für den "Besitz" einer Strecke oder in anderen Worten: denjenigen, der eine gesperrte Strecke nach den Arbeiten wieder freigeben darf.

Crossing Wird zumeist mit Kreuzung übersetzt. Das ist so aber nicht ganz korrekt. Eigentlich meint der Begriff nur die Kreuzung zweier Schienen, nicht die zweier Gleise. Das von uns so bezeichnete Bauwerk besteht also aus mehreren Crossings. Wegen der Form, die die sich kreuzenden Schienen bilden, einer Raute, wird hier der Begriff Diamond crossing oder auch einfach Diamond track verwendet. Eine Kreuzung mit beweglichem Kreuzungsstück nennt sich Movable switch diamond oder Movable angle diamond.

CP Abkürzung von Clearance point


D

Danger
Danger Gefahr. Der bei normalen Signalen restriktivste Begriff: Halt, rot. Die rote Lampe ist in GB die unterste, somit auf Augenhöhe des Lokführers. Außerdem kann sich so kein Schnee auf die Blende einer Lampe darunter setzen.

Derailer Entgleiser, bei uns Gleissperre genannt. Vergleiche aber Scotch.

Detonator Spreng- oder vielmehr Knallkapsel. Sie werden heute noch verwendet, vor allem um einen Zug auf ein Notsignal (z. B. Streckenposten mit roter Fahne) aufmerksam zu machen. Es gibt aber besonders in Gebieten mit häufigem dichten Nebel auch Geräte, die einen Satz dieser Dinger bei Bedarf auf das Gleis klappen, ggf. sogar mit Signalen kombiniert.

Diamond Raute

Distant signal Distant signal "Vorsignal". Es gibt bei den Lichtsignalen keine Vorsignale wie beim Hl oder H/V-System. Durch die Mehrabschnittssignalisierung kann ein Halt aber über mehrere Abschnitte angekündigt werden. Ist das Signal am Anfang nicht in der Lage, selbst Danger (Halt) zu seigen, so spricht man von einem Distant signal oder auch Caution signal.

DMU Diesel multiple unit Dieseltriebzug

Down Siehe up

Drag shoe Hemmschuh


E

ECML East coast main line

ECO Electrical control operator, der diensthabende Mitarbeiter der Fahrstromversorgung. Wichtig für eine Notabschaltung

EMU Electric multiple unit Elektrotriebzug

Encroachment of the clearance gauge Profilraumeinschränkung, auch kurz Encroach

ESOC Emergency signal-on control Eine Einrichtung, um Signale im Notfall auf Danger (Halt) zu stellen


F

Facing Spitz befahren (Weiche)

Fouling point Der Punkt eines Zweiggleises, an dem das Profil des Nachbargleises verletzt wird. Er ist dort, wo beide Gleise 6'6" voneinander entfernt sind. Siehe auch Clearance point.

Frog Siehe Points

Front Siehe Rear

FP Abkürzung von Fouling point

FPL Abkürzung von Facing point lock, Verschluss spitz befahrener Weichen, siehe Points


G

Green zone Im Sinne der Sicherheit bei Bauarbeiten ein Bereich, in dem keine Züge kommen, der also sicher ist. Dies kann durch einen ausreichenden Abstand vom Gleis sein, aber auch durch Abzäunung, Einsatz eines Site warden oder Sperrung der Strecke. Gegenstück: Red zone.

Ground position light signal Ground position light signal Entspricht unserem Zwergsignal. Siehe auch Position light. Typisch ist die ältere Ausführung mit einer ständig eingeschalteten weißen Lampe (Pivot light), zu der bei Sperrung eine rote, andernfalls eine weiße Lampe kommt.

Neuere Modelle entsprechen hingegen mit zwei weißen und zwei roten Lampen den - inzwischen alten - deutschen Sperrsignalen.

Ground position light signal, yellow Es gibt auch die Version mit gelber statt roter Lampe, diese darf unter bestimmten Umständen auch bei gelb passiert werden.


H

HVI High Voltage Impulse, siehe
Track circuit

Hump yard Rangierbahnhof mit Ablaufberg (auch gravity yard)


I

IBJ Siehe
IRJ

Interlocking Stellwerk im Sinne der Funktion (Relay interlocking, solid state interlocking)

IRJ Insulated Rail Joint Isolierter Gleisverbinder, Trennstelle von Freimeldeabschnitten. Früher als Insulated Block Joint IBJ bezeichnet.


K

Kicking Abstoßen;


L

Ladder crossing Besonderer Fall eines Gleiswechsels (
Crossing). Verlaufen zwei zweigleisige Strecken parallel, so ist die einfachste Art, zwischen den Strecken auf das jeweilige Gleis der gleichen Richtung zu wechseln, eine Kreuzung über das Gegengleis dazwischen. Baut man jedoch zwei Weichen ein, was besseres Fahrverhalten ergibt (bis auf den exotischen Fall von Kreuzungen mit beweglichen Herz- und Winkelstücken), so spricht man von einer Ladder crossing.

LC Abkürzung von Level crossing

Level crossing Bahnübergang

Lever Hebel, auch Stellhebel im mechanischen Stellwerk.

Limit of shunt Der Begrenzung des Rangierbereiches in einer Bahnhofseinfahrt dient in GB dieses Signal mit zwei roten Lampen. (Wie ein deutsches Sperrsignal, das nur Sh0 zeigen kann, statt der Ra10-Tafel.)

Lineside ist der Bereich zwischen der Umzäunung der Eisenbahn und dem Bereich, der als on or near the line gilt. Dies gilt nicht auf einem Bahnsteig.

Lookout Der Sicherungsposten (Sipo) Neben dem Site lookout an der Arbeitsstelle gibt es vielleicht noch den Distant lookout in einem gewissen Abstand und bei Bedarf den Intermediate lookout dazwischen. Alle können auch mehrfach vorhanden sein.

LOS Abkürzung für Limit of shunt


M

Main line
Hauptstrecke. Die Bezeichnung dient aber nicht nur zur Klassifizierung der Strecke, sondern auch zur Unterscheidung bei mehrgleisigen Strecken. Da auch in GB Strecken nur ein- und zweigleisig sein können, verteilt man bedarfsweise Namen, um die Gleise eindeutig zu kennzeichnen. Es gibt dann "Up main", "Down branch", "Down slow", "Up goods" oder welche Kombination auch immer.

Main route Zugfahrstraße. Sie verbindet zwei Hauptsignale (oder eins und ein Bahnsteiggleis mit Prellbock) und hat einen vollen Durchrutschweg (bzw. eben einen Prellbock). (Siehe auch Overlap).

Mentor coach Turmtriebwagen

Mixed-gauge track with three rails Dreischienengleis im Sinne von Gleis mit zwei Spurweiten.

Movements inspector Fahrdienstleiter

Three aspect MU Multiple Unit

  1. Triebzug, siehe EMU oder DMU
  2. Der normale Signaltyp mit mehreren Lampen, siehe auch unter Signal.


O

Occupation Besetzung (Freimeldeabschnitt)

O/L Abkürzung für Overlap

OLE Abkürzung für Over Line Electric

On or near the line befindet man sich, wenn man weniger als drei Meter Abstand von der nächsten Schiene steht. Dies gilt nicht, wenn dazwischen noch eine feste Umgrenzung ist oder man sich auf einem Bahnsteig befindet - ausgenommen man ist weniger als 4 feet von dessen Rand entfernt mit Arbeiten beschäftigt.

OSS Overspeed Sensor, Bestandteil des TPWS

Over line electric Die Fahrleitung in GB wird mit 25 kV 50 Hz betrieben.

Overlap Durchrutschweg. Zugfahrstraßen (Main routes) bekommen immer einen Full overlap von 200 yard. Züge können aber auch eine Warner route mit verkürztem D-Weg (Restricted overlap) mit entsprechender Beschränkung der Einfahrgeschwindigkeit bekommen.

Rangierfahrstraßen (Shunting routes) können je nach örtlicher Gegebenheit einen Durchrutschweg haben, müssen aber nicht.

Im Streckenblock wird außerdem der absolute O/L und der ordinary O/L unterschieden. Ersterer hat für jedes Signal einen Annäherungsabschnitt und einen separaten Overlap mit Gleiskreis. Die einfachere Lösung hat nur ein Freimeldung pro Blockabschnitt, der jeweils bis zum Ende des Durchrutschweges geht.

Stumpf befahrene Weichen im Durchrutschweg sind immer verschlossen, spitz befahrene jedoch nicht - so lässt sich bis zuletzt noch ein anderer D-Weg wählen, falls ein Abschnitt des bisherigen anderweitig benötigt wird. Die Durchrutschwege können also hin und her schwingen, man nennt dieses Feature deshalb auch Swinging overlaps.


P

Phantom overlap Eine Weiche im Durchrutschweg, die zwar frei sein muss, bei der aber keine bestimmte Lage gefordert ist.

PICOP Person in Charge of a Possession, siehe COSS

PICOW Person in Charge of Work, siehe COSS

PLJI Abkürzung für Position light junction indicator

A set of points Points Weiche. Der Begriff wird allgemein verwendet, bezeichnet aber manchmal nur den beweglichen Teil. Switch ist auch die Weiche, besonders in den USA, bei den Briten wieder eher die Zunge. Turnout ist ebenfalls verbreitet, teilweise für die Weiche als Bauwerk, teilweise für die beiden Zweiggleise. Um alles noch komplizierter zu machen: Die Pluralform Points oder auch Set of points ist die Regel, ausgenommen im Zusammenhang mit dem Antrieb (Point machine), Verschluss und Lageprüfung. Set of points wird teilweise auch für gekuppelte Weichen am Gleiswechsel (Crossover) verwendet. Switch rails sind die Zungen, auch Tongue, Switch blade oder nur Switch wird verwendet. Die festen Gleise heißen Stock rail. Beide Zungen werden fest miteinander verbunden, mit Stretcher bars, die von der Spitze aus durchnummeriert werden. Die Zungenspitze wird auch Toe end genannt, in Richtung Herzstück ist dann das Heel end. Ach ja, die Leitschienen nennen sich Check rail, ihr abgewinkeltes Ende Wing rail.

Verschlossen werden die Weichen in der Regel mit Klammerverschluss, wobei dieser mit einer separaten Stange vom Weichenantrieb bedient wird. (Die bei uns üblichen Weichen haben nur eine Stange, der Verschluss wird nach Erreichen der Zungenendlage durch eine Mechanik bedient.) In Zusammenhang damit sei noch einmal auf den festen Abstand zwischen den Zungen hingewiesen. Aufgrund dieser Konstruktion sind die Weichen grundsätzlich nicht auffahrbar, es gibt aber entsprechende Sonderbauformen. Die heute verwendeten Verschlüsse sind trotz allem nicht die besten. Ein fahrender Zug kann eine Weiche im Nachbargleis aufrütteln. Damit dies nicht einen kurz darauf folgenden in spitzer Richtung fahrenden Zug aus dem Kurs wirft, startet dann automatisch der Weichenmotor, um die Zunge wieder anzudrücken (Point re-drive).

Bei allen Stellwerken mit elektrischen Weichen haben diese neben der Aufrufmöglichkeit über Fahrstraßen auch einen eigenen Schalter mit den Stellungen "N", "C" und "R" - normal, centre und reverse. Nun haben auch in GB Weichen in der Regel keine Mittelstellung (außer Trap points wide to gauge). Nur in Stellung centre ist die Weiche für Fahrstraßen verfügbar, die beiden anderen Positionen sind für manuellen Vorrang.

Bei spitz befahrenen mechanischen Weichen, die bis zu 350 yards vom Stellwerk entfernt sein dürfen, wird der Verschluss mit einem separaten Hebel bedient. (FPL = Facing point lock). Stumpf befahrene Weichen müssen eigentlich nicht verschlossen werden, aus praktischen Gründen wird dies aber generell gemacht.

Frog wird manchmal als Bezeichnung für das Herzstück (einschließlich der Herzstücklücke) benutzt, ist jedoch nur regional verbreitet. Peco bietet seine Weichen für die Modellbahn mit Electrofrog oder Insulated frog, also leitendem oder isoliertem Herzstück an. Der korrekte Ausdruck ist Crossing, die Herstückspitze wird nose genannt. Ein bei uns vereinfachend so genanntes bewegliches Herzstück nennt sich folglich korrekt Swing nose crossing oder analog zu unserem Sprachgebrauch Switched crossing.

Position light Rangiersignal. Kann als Ground position light signal (Zwergsignal) auftreten oder aber als Subsidiary position light signal einem Hauptsignal zugeordnet sein, dann ohne eigenen Haltbegriff.

Position light junction indicator Position light junction indicator Ein Richtungsanzeiger, der über dem Signal angebracht ist und nach links und rechts jeweils bis zu drei Richtungen kennt. Jeder Arm besteht aus fünf weißen Lampen. Sind mehrere Arme vorhanden, so wird die innere gemeinsam genutzt. In der Überwachung wird geprüft, ob mindestens drei der Lampen funktionieren. Die geradeste (schnellste) Route wird nicht signalisiert. Haben mehrere Fahrstraßen die gleiche Geschwindigkeit, so wird für sie der gleiche Anzeiger genutzt. Bei vielen Begriffen (in der Praxis ab etwa drei) werden jedoch alphanumerische Displays (Fibre optic route indicators) verwendet. PLJIs werden auch Feather genannt.

Preliminary caution Preliminary caution Vorankündigung eines Caution, ein Signalbegriff mit zwei gelben Lampen, von denen nur die überwacht wird, die auch bei Caution an ist.

Preliminary caution flashing Double yellow flashing Preliminary caution flashing Nächstes Signal Caution, aber auf Fahrstraße mit geringer Geschwindigkeit. Eine blinkende gelbe Lampe. Kann mit zwei blinkenden gelben Lampen angekündigt werden.

Proceed Generell jeder Signalbegriff, der nicht Danger (Halt) ist. Kann also sowohl Clear als auch Caution sein - aber auch ein Position light.

PTS Personal track safety Das Vorliegen einer Teilnahmebestätigung an einem solchen Kurs und der entsprechenden medizinischen Untersuchung berechtigt im Bereich von Railtrack, unter Aufsicht eines COSS am oder im Gleis zu arbeiten oder dort allein zur Arbeit zu gehen.

Push button interlocking Drucktastenstellwerk. Das Gegenstück zum Stelltisch hängt in GB oft auch an der Wand und nennt sich Control panel.

Push-pull train Wendezug


R

Rear Wichtig zum Verständnis englischer Signalliteratur: In rear of the signal ist aus der Sicht der geschützten Stelle zu sehen, bedeutet also nach deutschem Sprachgebrauch vor dem Signal. Ein Lokführer, der In rear of the signal hält, handelt richtig. In advance of the signal hat er einen SPAD begangen.

Red zone Im Sinne der Sicherheit bei Bauarbeiten ein Bereich, in dem Züge erwartet werden müssen. Der COSS hat dafür Sorge zu tragen, dass die Arbeiter in geeigneter Form vor diesen geschützt werden. Gegenstück: Green zone.

Relay interlocking Relaisstellwerk. Es gibt sowohl free wired Design, bei dem jedes Stellwerk aus individuell erstellten Schaltkreisen besteht, als auch geographical interlockings, bei denen standardisierte Elemente im Spurplan zusammengeschaltet werden. Von diesen wird auf Relaisbasis nur noch der erste Typ neu erstellt, die Module (Units) der geographischen Relaisstellwerke werden seit einiger Zeit nicht mehr produziert. Module verschiedener Hersteller waren ohnehin nicht kompatibel.

Release Auflösung, zum Beispiel einer Fahrstraße. Meistens train operated, also zugbewirkt, dann auch TORR genannt.

Restricted overlap Ein verkürzter Durchrutschweg, mindestens 50 yards lang, der sich hinter einer Warner route befindet.

Reversing the points Weichen umstellen. Auch throwing wird verwendet.

ROL Abkürzung von Restricted overlap

ROTR Rules of the route Betriebsvorschriften des Eisenbahnwesens


S

Sand drag Sandkisten gibt es bei der Eisenbahn ebenfalls, vielleicht nicht häufig oder zum Spielen. Es handelt sich um Waggonbremsen, so wie es für LKW Kiesschüttungen gibt.

Scissors crossing "Klingenkreuzung" - erinnert uns an die gekreuzten Schwerter von Wilkinson. Bei uns wird die doppelte Gleisverbindung gelegentlich als "Hosenträger" bezeichnet. Der Gleiswechsel wird auch Crossover genannt, damit hätten wir ein Scissors crossover.

Scotch "Gleissperre", im Gegensatz zum Derailer jedoch nicht zum Entgleisen, sondern zum Bremsen von Wagen.

Four aspect single unit signal Searchlight Siehe Single unit signal

Sectional appendix Railtracks Streckenliste mit Angabe der Streckenrichtung, Geschwindigkeiten der einzelnen Gleise usw.

Shunting Rangieren (allgemein)

Shunting route Rangierfahrstraße. Wird aufgerufen, wenn ein aufgerufenes Signal (egal ob Start oder Ziel) ein reines Rangiersignal ist oder aber die speziellen gelben Taster genutzt werden. Züge mit Passagieren dürfen sie nicht benutzen. Ein Durchrutschweg ist in der Regel nicht erforderlich, kann aber gelegentlich vorhanden sein.

Four aspect signal Signal Signal. Die heute weithin üblichen Lichtsignale gibt es in mehreren Ausführungen, wobei die aktuellen MUs überwiegen. Sie können bis zu vier Lampen besitzen und die gleiche Anzahl von (Haupt-)Begriffen zeigen. Typisch sind zweibegriffige Signale (rot/grün), dreibegriffige (rot/grün/gelb) und vierbegriffige (rot/grün/gelb/doppelt gelb), wobei nach dem Prinzip der Mehrabschnittssignalisierung mehr Begriffe eine dichtere Zugfolge erlauben. Bei Bedarf gibt es aber auch Signale, die auf einige Begriffe verzichten und dann z. B. die grüne Lampenöffnung verdeckt haben. Fehlt der Haltbegriff, so spricht man von Distant signals, die die Funktion von Vorsignalen haben. In Sonderfällen kann ein Signal auch nur einen Begriff zeigen. Die Begriffe im Überblick:

Main with subsidiary signal Neben diesen Hauptsignalen gibt es noch Position lights, nach deutschen Begriffen Sperrsignale. Ebenso können Main signals mit Position lights kombiniert werden, letztere verlieren dabei ihren Haltbegriff. In diesem Fall werden sie Subsidiary position lights genannt. Sie erlauben die Vorbeifahrt am Signal mit geringer Geschwindigkeit. Eine eindeutige Art von Fahrstraße kann dabei nicht zugeordnet werden, es kann ebenso eine Shunting route (Rangierfahrt) wie eine Call-on route (Fahrt in besetztes Gleis) sein. Dies erschließt sich jeweils aus dem Zusammenhang.

Es gibt zwar keine Vorsignalwiederholer, aber dafür Wiederholer des Hauptsignales, die Banner repeater.

Da in GB die Streckensignalisierung verwendet wird, gibt es außerdem Richtungsanzeiger, von denen die Position light junction indicator die interessantesten sind, auch wenn sie nur eine beschränkte Anzahl von Fahrstraßen signalisieren.

Andere Signale - beispielsweise Hinweistafeln - sollen an dieser Stelle nicht aufgelistet werden.

Signal box Stellwerk im Sinne von Stellwerksgebäude

Signal on Eingeschaltetes Signal, in englischer Logik ein haltzeigendes (Danger, red aspect). Off ist somit ein Signal, das Fahrt zeigt.

SIMBIDS Simplified bidirectional signalling Ein vereinfachtes Signalisierungsverfahren für Zweirichtungsbetrieb. Hierbei wird lediglich für Umleitungen bei Bauarbeitungen etc. die Gegenrichtung mit wenigen Signalen ausgestattet.

Single unit signal Single unit signal Searchlight Ein Signal mit nur einer Optik, das bis zu drei Farben (rot, gelb, grün) zeigen kann. Diese Signale haben nur eine Lampe und erzeugen die Farben mittels einer beweglichen Blende. Es gibt auch Versionen mit einer zusätzlichen gelben Lampe, um Preliminary caution darstellen zu können, Bild unter Searchlight. Heute werden allerdings nur noch Multiple unit signals errichtet.

Site warden Ein menschlicher Abstandshalter. Seine Aufgabe besteht darin, bei bestimmten Arbeiten am Gleis darauf zu achten, dass jeder einen Mindestabstand vom Gleis einhält, der nicht unter 6'6" betragen darf. In diesem Fall gilt die Arbeitsstelle als Green zone.

Sleeving Bediensperre

Slip Einfache (single) oder doppelte (double) Kreuzungsweiche. Tritt auch in Langform als single/double slip points auf.

Snubbing Elektrisches Bremsen eines Motors durch dessen Nutzung als Generator. Wird beispielsweise verwendet, um einen Weichenantrieb nicht die Zunge in die feste Schiene hauen zu lassen. Eine andere Lösung ist, den Antrieb schon vor Erreichen der Endlage abzuschalten.

SPAD Signal passed at danger Passieren eines Signals, das Halt (Danger, rot) zeigt. Es gibt eine gewisse Abstufung nach dem Gefährdungsgrad.

SPAD indicator SPAD Indicator Ein besonderes Signal, dass dem Lokführer mitteilt, dass er gerade einen SPAD begangen, also ein haltzeigendes Signal passiert, hat. Es besteht aus drei roten Lampen auf einem blauen Schirm, von denen die obere und untere blinken. Sehr verbreitet sind sie nicht, es gibt sie z. B. in Leeds. Im Zusammenhang mit TPWS dürfen sie nicht installiert werden.

SSI Solid state interlocking Elektronisches Stellwerk, meint jedoch nur einen Spezialfall. British Rails SSI ist ein offener Standard, der unter Federführung der damaligen British Rail von Westinghouse und GEC entwickelt wurde. GEC (heute Alstom) hat SSI daraufhin auch für die SNCF, SNCB und in weiteren Ländern eingesetzt. SSI basiert auf Verschlussplantechnik.

Stick Stock, haften. Im Stellwerkswesen letzteres, nämlich der Selbsthaltekreis eines Relais.

Switch Weiche (US), siehe auch points

Switch blade Weichenzunge, auch tongue


T

TASS Tilt authorisation and speed supervision Ein Zugsicherungssystem für (zukünftigen) Hochgeschwindigkeitsverkehr mit Neigetechnik

TC Abkürzung für Track circuit

TCOC Track circuit operating clips Eine Art Erdungskabel, mit dem die Schienen verbunden werden. Durch die Gleisfreimeldung fällt dann das nächste Signal in Halt. TCOCs werden nur im Notfall und nur einmal verwendet.

T-COD Track circuit operating device Es verbindet die Schienen leitend, um so bei Arbeiten dauerhaft (im Gegensatz zu den TCOCs) die Strecke zu sperren.

TORR Train operated route release Zugbewirkte Fahrstraßenauflösung.

TOWS Train operated warning system Das englische Gegenstück zu unserer Rottenwarnanlage, jedoch in fest installierter Form, fahrstraßenabhängig gesteuert. Wenn es eingeschaltet ist, gibt es alle paar Sekunden ein Geräsch von sich, um die Bereitschaft anzuzeigen. Nähert sich ein Zug, so gibt es eine kontinuierliche Warnung. Es funktioniert aber nur unter bestimmten Umständen, so wird ausdrücklich davor gewarnt, dass Züge aus der falschen Richtung oder solche mit einem SPAD nicht erfasst werden.

TPWS Train Protection and Warning System Das Sicherungssystem als Zusatz zum AWS ist dazu gedacht, Züge mit bis zu 40 mph am Signal oder 75 mph in einem gewissen Abstand vor dem Signal innerhalb des Durchrutschweges zu stoppen. Bei höheren Geschwindigkeiten am Messpunkt kann zumindest Wahrscheinlichkeit und Schwere einer Kollision vermindert werden. Nach der Safety on Trains Action Group (STAG) (Rechtlicher Hinweis zu Links) verhindert TPWS etwa 60% der Unfälle durch SPADs.

TPWS principle Gleisseitig sind am Signal selbst Train Stop Sensors TSS und davor (je nach Streckengeschwindigkeit und -neigung) Overspeed Sensors OSS installiert. Beide bestehen aus jeweils zwei Induktionsspulen, die mittig im Gleis verlegt sind. Als Träger dient hierbei Fiberglas, das auch einer herabhängenden Kupplung widerstehen soll. Die jeweils erste Spule ist die Arming loop, die zweite die Trigger loop. Die Arming loop des TSS arbeitet mit 66,25 kHz, die des OSS mit 64,25 kHz. Trigger loops haben generell 65,25 kHz. Beim TSS sind beide Spulen unmittelbar nacheinander installiert, beim OSS (etwa 50 bis 450 m vor dem Signal) liegen beide genau so weit auseinander, dass die Strecke bei der überwachten Geschwindigkeit in einer Sekunde zurück gelegt wird. (Etwa 8-23 m). Die Spulen des OSS sind nur aktiv, wenn das Signal Danger (Halt) zeigt, die des TSS nur dann, wenn es Danger zeigt und kein Position light (Rangiersignal) zugeschaltet ist.

Im Fahrzeug sind ein Display "TPWS Brake Demand", ein "Train Stop Override" Taster und ein Ausschalter (für Störungen) vorhanden. Zur Bestätigung der Bremsanforderung dient der Taster des AWS. Der Empfänger liegt unter dem vorderen Drehgestell.

Funktionsweise: Bei Passieren der OSS Arming loop wird ein Timer für genau eine Sekunde gestartet. Wird nun innerhalb dessen Laufzeit die Trigger loop passiert, so erfolgt eine Zwangsbremsung, die erst nach mindestens 60 Sekunden durch drücken der Bestätigungstaste aufgehoben werden kann. Beim Passieren des TSS-Systems erfolgt sofort eine Zwangsbremsung.

Anmerkungen:

Track circuit Gleiskreis. Die Freimeldung geschieht in GB fast ausschließlich mit solchen, Achszähler sind erst in der Einführung. Gleichspannung mit 1,5-2 V ist am verbreitesten. Bei Gleichstrombahnen und in Gegenden mit hoher elektrochemischer Spannung am Gleis (rund um Salzminen) werden hingegen Wechselspannungen verwendet. Auch Hochspannungsimpulse (HVI) sind üblich, wenn Wechselwirkungen mit Gleich- oder Wechselspannung ausgeschlossen werden sollen. Ebenso sind Tonfrequenzgleiskreise in Benutzung, die eine beschränkte Reichweite haben und somit keine Isolierung erfordern. Im Bereich von 1,7-2,6 kHz haben sie Reichweiten von 50-2000 m. Sehr selten sind hingegen Rail circuits, die die Besetzung eines Gleises melden.

Track circuit interrupter Unterbricht dauerhaft durch mechanische Zerstörung einen Gleiskreis, wenn Fahrzeuge auf einer Trap point zur Entgleisung gebracht werden. Da der Wagen komplett neben der Strecke liegen und der Gleiskreis an sich evtl. frei sein könnte, nutzt man dieses Verfahren, um ein deutliches Zeichen zu setzen.

Trailing Stumpf befahren. Trailable points sind beliebig stumpf befahrbar, also auffahrbar. In GB werden weitgehend nicht auffahrbare Weichen genutzt, was dadurch bedingt ist, dass die Zungen mechanisch fest miteinander verbunden sind. Sollte ein Auffahren doch einmal vorkommen, so wird eine Sollbruchstelle aufgerissen. Nur in einigen Sonderfällen gibt es auffahrbare Weichen, auch in hydropneumatischer Ausführung als Rückfallweichen.

Trap point Eine Schutzweiche, die teilweise nur eine Zunge besitzt, zumindest aber kein Herzstück. Der Zug wird so definiert zur Entgleisung gebracht. Es gibt auch Wide to gauge Typen, die zu beiden Seiten Flankenschutz bieten können. Bei diesen wird jede Zunge einzeln angetrieben.

Treadle Ein mechanischer Schalter, der durch das Gewicht des Rades bzw. Fahrzeuges ausgelöst wird.

Trip cock Ein mechanischer Schalter, der bei Signal auf Danger eine Zwangsbremsung auslöst. Eingesetzt vor allem bei Nahverkehrsfahrzeugen. Eine Möglichkeit ist, den Hebel ein Glas zerschlagen zu lassen, dass in die Bremsleitung eingebaut ist und durch den Druckabfall den Zug zum Halten bringt. Ein vergleichbares Verfahren nutzt in Deutschland die S-Bahn Berlin mit ihren mechanischen Fahrsperren.

TRTS Train Ready to Start Signal vom Zugpersonal an das Stellwerk, dass man auf die Ausfahrt wartet.

TSS Train Stop Sensor, Bestandteil des TPWS

Turnout Weiche (im Sinne des Bauingenieurs), siehe auch points


U

Up Auf zweigleisigen englischen Strecken werden die Gleise nach up und down unterschieden. Up ist dabei immer in Richtung London, bei Zweirichtungsbetrieb in dieser Richtung links. Etwas schwieriger ist es bei Strecken, die quer dazu verlaufen, hier ist es davon abhängig, wie die erste Verbindung zur anderen Strecke verlief. Manchmal ist es beidseitig der Kreuzung unterschiedlich. Klarheit schafft ein Blick in den Sectional appendix.


V

VCC Verrou Carter coussinet, ein französischer Klammerverschluss, der auf Schnellfahrstrecken eingesetzt wird.


W

Warner route Warning class route. Fahrstraße, die mit einem Restricted overlap von mindestens 50 yards endet. Sie kann sowohl automatisch als auch mit einem besonderen Taster angefordert werden. Zur Beschränkung der Zuggeschwindigkeit wird Approach control genutzt.

Besonderheit: Ist eine Warner route gesetzt und das Startsignal noch nicht auf Proceed gesprungen, der gesamte Durchrutschweg aber inzwischen frei, so wird automatisch auf eine Main route umgeschaltet.

WCML West Coast Main Line, die Hauptstrecke von London in Richtung Schottland.


X

X over Crossing over einfacher Gleiswechsel. Der Name kommt von der üblichen Abkürzung für Cr... und ähnliche Laute (X-mas = Christmas) und nicht etwa von einer bildlichen Darstellung der doppelten Gleisverbindung (siehe Scissors crossing).


Y

Yard Bahnhof oder Teil eines Bahnhofes. Einfahr- und Ausfahrgruppe sowie Ablaufberg eines größeren Rangierbahnhofes sind mehrere Yards.


0-9

3rd rail, eigentlich Conductor rail, gelegentlich auch Current rail. Die dritte Schiene dient in dieser Bedeutung (vgl. Dreischienengleis) der Stromzuführung bei S-Bahn-ähnlichen Systemen. Anders als aus Deutschland bekannt handelt es sich hierbei nicht um eine von unten bestrichene verkleidete seitliche Schiene in einer gewissen Höhe, sondern um eine von oben bestrichene Schiene, die neben dem Gleis verläuft, in der Regel unverkleidet ist, Schienenprofil hat und - wegen der Isolierung - 45 mm über die Oberkante der Fahrschienen hinaus steht. Mit um die 650-750 V (je nach System) muss man auf solchen Strecken genau aufpassen, was man tut.

4-foot Eigentlich 4'8,5" ist es von Schiene zu Schiene, doch üblich ist der Begriff Four Foot. Wer im Four Foot ist, ist mitten im Gleis.
Four feet oder 125 cm ist auch der Abstand von der Außenschiene, der auf Strecken bis 100 mph als sicher gilt. Darüber sind es 6'6". Die gleichen Maße gelten auch für den Abstand, den ein Zaun haben muss, damit der Bereich dahinter als sicher (Green zone) gilt. Dabei liegt die Geschwindigkeitsgrenze allerdings bei 40 mph.

Hier wäre anzumerken, dass das Lichtraumprofil (clearance gauge) in GB kleiner ist. Wer bei 4 Fuß Abstand vom Gleis den Arm ausstreckt, kann den Zug jedoch immer noch berühren.

4th rail ist eine Erweiterung des Prinzips 3rd rail. Die vierte Schiene, mittig zwischen den Fahrschienen angeordnet, dient der Rückleitung der Fahrspannung. Aus Sicherheitsgründen ist davon auszugehen, dass sie unter Spannung steht. Solche Strecken sind demzufolge auch die Ausnahme von der Regel, dass Gleisbauer und Streckengeher mit Track circuit operating clips ausgestattet sein müssen - sie anzubringen wäre zu gefährlich.

6-foot Der Six Foot ist der Bereich zwischen den Gleisen einer Strecke.

10-foot Der Ten Foot ist der weite Zwischenraum zwischen den Gleisen verschiedener Strecken, sofern es einen solchen (z. B. wegen Signalen oder Oberleitungsmasten) gibt. Siehe auch on or near the line.

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